Vereinsleben und Inklusion vor, in und nach der krise

Seit nunmehr 2 Jahren besteht die Kooperation zwischen dem Hedwig -Wachenheim – Haus (H -W- H), einer Einrichtung der AWO und dem TC Lahr.

Es ist der Versuch, Menschen mit psychischer Einschränkung eine Möglichkeit zu bieten, alltäglichen Vereinssport erleben zu können.

Rückblickend betrachtet, trifft eine oft gebrauchte Floskel genau zu: es ist eine Erfolgsgeschichte, welche die Verantwortliche des H-W-H´s – Sevgi Tarim - und die Macher im TC Lahr verzeichnen können. Mit 7 Spieler/innen begann das Projekt, derzeit zahlen 9 Menschen ihren Beitrag beim TCL

Um die Qualität der Inklusion zu beurteilen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner selbst zu Wort kommen.

6 Teilnehmer/innen habe ich angetroffen und Cordula, Steffi, Catherine, Sarah, Jörg und Stefan gaben bereitwillig Auskunft.

Auf die Frage, wie und ob sie sich in dem Projekt begleitet und betreut fühlen, antworteten alle uni sono: „sehr gut, auf jeden Fall, ha ja.“ 

Bei der Frage nach der Motivation für die Teilnahme gab es unterschiedliche Antworten. So möchte Catherine „den Kopf freibekommen und abnehmen“. Stefan will seine „Grenzen erfahren“, Steffi , Jörg und Sarah möchten sich „einfach bewegen und sportlich betätigen“.

Am schönsten finden alle „das Erlebnis in der Gruppe, das Zusammensein mit den Freunden und Freundinnen.“ Darüber hinaus freuen sich Catherine und Steffi, dass sie „abgenommen haben“, Sarah erfreut sich am „Spielen in der Natur“ und wiederum alle loben die engagierte Arbeit der Trainer.

Keine und keiner der Befragten hatte Kritik am Verlauf des Projektes anzumerken, außer dass sie gerne öfter spielen und trainieren würden.

Des Weiteren sind sich alle sicher, dass sie weiterhin gerne den Tennisschläger schwingen werden und freuen sich schon auf den Sommer, der einfach mehr Trainingszeiten bietet.   

So war der Bericht gedacht bevor -  ja bevor uns ein „Ereignis“ namens Sars-CoV-2 überrollte. Niemand konnte und wollte auch nur einen Gedanken daran verschwenden,  dass unsere Hobbies, unsere Kontakte, unsere Bewegungsfreiheit …. in solch krasser Weise eingeschränkt werden könnten.

Die Fragen, die wir uns stellten und nicht nur wir, waren: “ Was machen die Isolation, die Ungewissheit, die Unwissenheit und der zu erwartende wirtschaftliche Einbruch mit uns als Individuum, als Gesellschaft, als Verein TC Lahr“.

Wen wundert´s, dass anfänglich eine Lähmung die Mitglieder ergriff. Persönliche Kontakte waren unmöglich und in Telefonaten war das vorherrschende Thema: „Schutz und Ängste vor der Pandemie“.

Auch der Vorstand des TCL stand diesem Phänomen zunächst ratlos gegenüber. Vor allem der Vorsitzende, Bernd Frischauf, versuchte mit allen „medien –und kommunikationstechnischen Mitteln die anstehende und zukünftige Nach – Corona – Arbeit in Angriff zu nehmen. (Der Schreiber dieses Berichtes muss gestehen, dass er mangels digitalem Wissen nicht dazu in der Lage gewesen wäre). Bernd ermöglichte es, via Bildschirm Vorstandssitzungen kontaktfrei durchzuführen und so das Vereinsleben möglichst rasch wieder für die Zeit danach in Schwung zu bringen. 

Die Affinität einiger VS – Mitglieder zum technischen Fortschritt ermöglichte es dann auch, ein Buchungssystem zu installieren, das allen hygienischen Vorschriften Rechnung trägt, aber auch für die Zukunft wegweisend sein kann. Alle im Vorstand sind sich darin einig, dass alle Maßnahmen, die bisher getroffen wurden, vorläufigen Charakter haben und wir auf Rat und Hilfe aller Mitglieder angewiesen sind. 

Wir müssen und wollen das Vereinsleben wieder in Gang setzen und dafür sind die Aktivitäten, wie Vereinsmeisterschaft, Sommertreffs usw. erste Anschübe.    

Wie sagte John F. ‚Kennedy einmal: “Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden“.

In diesem Sinne: „Packen wir´s an“.

Text: Günther Zelzer